Senfsalbe selber machen: Schritt-für-Schritt Anleitung

REDAKTION, 16.02.2024

Senfsalbe selber machen

Für viele ist Senf der Retter in der Not gewesen, wenn die Erkältung einen normalen Alltag unmöglich macht oder die Muskeln sich plötzlich steif und starr anfühlen. Als bewährtes Naturheilmittel wird Senf bei zahlreichen Beschwerden eingesetzt. Mittlerweile kennen viele die Senfsalbe als kosmetisches Mittel zur Anwendung bei Orangenhaut. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie eine Senfsalbe selbst herstellen können und ob das Hausmittel genauso wirkungsvoll bei Cellulite ist, wie die Biovolen Aktiv Senfsalbe.

Was genau ist Senfsalbe?

Öle, Pasten und Auflagen mit Senf sind bekannte Mittel und Methoden der Volksheilkunde. Die Anwendung einer traditionellen Senfsalbe bei Dellen in der Haut ist allerdings bisher nicht üblich gewesen.


Eine traditionelle Paste oder Salbe aus Senf besteht nicht aus handelsüblichen Senf. Meist werden für solch eine Salbe verschiedene Öle, Bienenwachs und Senfmehl aus Senfkörnern oder Senfsud vermischt. Dabei können unterschiedliche Bestandteile der Pflanze zum Einsatz kommen. Die Salbe kann z.B. bei Erkältungs- und Muskelbeschwerden oder Schmerzen verwendet werden.


Die Senfpflanze besteht aus verschiedenen Pflanzenteilen, die reich an unterschiedlichen Wirkstoffen sind. Dazu gehören Senföl, Glucosinolate, Flavonoide, Vitamine und Mineralstoffe. Die einzelnen Bestandteile können in einer Senfsalbe aufgrund ihrer Effekte zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt werden.


  • Senföl: Das Senföl wird hauptsächlich aus den Samen der Senfpflanze gewonnen. Es enthält Senfölglykoside. Diese Verbindungen verleihen dem Senf seinen charakteristischen scharfen Geschmack und haben verschiedene gesundheitliche Vorteile. Senfölglykoside haben eine anregende und antimikrobielle Wirkung. Außerdem gelten sie als entzündungshemmend und antioxidativ. Das bedeutet, sie schützen die Zellen vor freien Radikalen.

  • Glucosinolate: Glucosinolate sind schwefelhaltige Verbindungen, die in den Blättern, Stielen und Samen der Senfpflanze vorkommen. Beim Zerkleinern oder Zerreiben der Pflanzenteile werden Glucosinolate mit Enzymen in Isothiocyanate umgewandelt, die für den scharfen Geschmack verantwortlich sind. Sie sind außerdem potenziell krebshemmend und ebenfalls entzündungshemmend.

  • Flavonoide: Senfpflanzen enthalten auch Flavonoide. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe mit einem stark antioxidativen Effekt. Diese Verbindungen neutralisieren freie Radikale in den Zellen und dienen dem Zellschutz. Die Flavonoide sind vor allem auch in den Senfkörnern enthalten.

  • Vitamine und Mineralstoffe: Senfpflanzen sind reich an verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen, darunter Vitamin C, Vitamin K, Folsäure, Kalzium und Eisen. Das sind essentielle Mikronährstoffe, die der Körper für lebenswichtige Stoffwechselprozesse und für das Immunsystem benötigt.

Senf als Heilpflanze

Senf ist eine altbewährte Heilpflanze, die schon von den alten Ägyptern und Griechen verwendet wurde - und zwar nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch zu medizinischen Zwecken. Folgende gesundheitliche Vorteile bzw. heilende Eigenschaften hat die Senfpflanze zu bieten:


  • Durchblutungsfördernd: Senf hat eine durchblutungsanregende Wirkung, die u.a. den enthaltenen Senfölglykosiden zu verdanken ist. Eine Salbe oder ein Öl aus Senf kann daher zur Linderung von Muskelschmerzen, Steifheit und rheumatischen Beschwerden eingesetzt werden.

  • Schleimlösend: Senf enthält Scharfstoffe, die bei Atemwegsbeschwerden förderlich sein können. Sie helfen dabei, den Schleim zu lösen und die Sekretion in den Atemwegen zu unterstützen. Das kann helfen, Schleim zu lösen und die Sekretion in den Atemwegen zu fördern, was bei Erkältungen, Bronchitis und Husten Abhilfe verschafft.

  • Verdauungsfördernd: Senfölglykoside regen die Verdauung an und machen fettige Speisen leichter bekömmlich. Bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Magenkrämpfen ist Senf daher ein empfehlenswertes Mittel.

  • Antioxidativ: Senf enthält zahlreiche antioxidative Verbindungen wie Vitamin C und Flavonoide. Sie helfen dabei, freie Radikale im Körper einzufangen und die Zellen vor Schäden durch oxidativen Stress zu schützen.

  • Antibakteriell: Senf hat antibakterielle bzw. antimikrobielle Eigenschaften, die zur Bekämpfung von Infektionen beitragen können. Allerdings sollte man Senf niemals direkt auf eine offene Wunde geben.

  • Entzündungshemmend: Naturheilmittel aus Senf haben einen entzündungshemmenden Effekt. Sie schützen vor Infektionen und können z.B. entzündlichen Vorgängen bei rheumatischen Erkrankungen vorbeugen.

Hilft selbstgemachte Senfsalbe bei Cellulite?

Senfsalbe, Senfpaste, Senfwickel oder Senf in seiner puren Form - es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Senf bei gesundheitlichen Beschwerden anzuwenden. Die klassische, selbstgemachte Senfsalbe sollte aber nicht mit der Biovolen Körpersalbe mit Senf-Extrakt verwechselt werden. Denn auch wenn beide den gleichen Namen tragen, unterscheiden sich die traditionelle Heilsalbe und die kosmetische Körpersalbe in vielerlei Hinsicht.


Während die klassische Senfsalbe oder Senfpaste aus Senfmehl oder Senfsud und Ölen sowie Wachs besteht, enthält die Biovolen Aktiv Senfsalbe einen speziellen Wirkstoff aus Senfsprossen. Dabei handelt es sich um ein kosmetisch aufbereitetes Extrakt, das in einem aufwändigen Herstellungsverfahren gewonnen wird. Dieser Wirkstoff ist nicht mit gemahlenen Senfkörnern oder anderen Hausmitteln aus Senf vergleichbar.


Das kosmetische Senf-Extrakt kann einen unterstützenden Effekt beim Abbau von weißem Fettgewebe haben. Das weiße, ungesunde Fett drückt sich durch das Bindegewebe und erzeugt die Dellen auf der Hautoberfläche. Wenn das weiße Fettgewebe in braunes Fettgewebe umgewandelt wird, kann das zu einem strafferen Erscheinungsbild der Haut beitragen. Außerdem kann durch die antioxidativen und durchblutungsfördernden Effekte von Senf das Bindegewebe zusätzlich geschützt und gestärkt werden, um der Orangenhaut vorzubeugen.


Eine selbstgemachte Senfsalbe enthält im Gegensatz dazu keinen hochkonzentrierten Wirkstoff. Aus diesem Grund ist auch der Anti-Cellulite Effekt nicht vergleichbar. Wissenschaftliche Beweise oder Studien gibt es in diesem Zusammenhang ebenso nicht. Wer also hofft, seine delligen Oberschenkel mit einer DIY-Senfsalbe loswerden zu können, der wird vermutlich keine Veränderung bemerken.

Senfsalbe selber machen: Anleitung

Im Kampf gegen Cellulite ist eine selbstgemachte Senfsalbe zwar nicht das Wundermittel der Wahl +, dafür hat sie sich aber bei vielen anderen Beschwerden bewährt. Insbesondere aktuell in der Erkältungszeit kann eine selbstgemachte Creme mit Senf Linderung bei Husten und Atembeschwerden verschaffen. Und so einfach kann man Senfsalbe selber machen: 


Zutaten:

  • 3 Esslöffel gemahlene Senfsamen
  • 3 Esslöffel warmes Wasser
  • 3 Esslöffel Olivenöl oder ein anderes Öl der Wahl (z.B. Sheabutter, Mandelöl, Kokosöl)
  • 2 Esslöffel Bienenwachs
  • Optional: Ätherische Öle wie Lavendelöl oder Rosmarinöl für zusätzliche therapeutische Vorteile und Duft

Materialien:

  • Kleine Schüssel
  • Topf für das Wasserbad
  • Hitzebeständiger Glasbehälter
  • Löffel zum Umrühren
  • Dose oder Schraubglas zum Abfüllen

Schritt 1: Senfsamen vorbereiten

Beginnen Sie damit, die gemahlenen Senfsamen und das warme Wasser in einer kleinen Schüssel zu mischen. Lassen Sie die Mischung etwa 10 Minuten stehen, um die ätherischen Öle in den Senfsamen zu aktivieren.

Schritt 2: Salbenbasis vorbereiten

In einem kleinen Topf wird Wasser erhitzt. In dem Topf wird der Glasbehälter platziert, um das Öl bei schwacher Hitze zu erwärmen. Fügen Sie dann das Bienenwachs hinzu und rühren Sie, bis alles eine glatte Konsistenz hat.

Schritt 3: Senfsamen hinzufügen

Nehmen Sie den Topf vom Herd und lassen Sie die Mischung etwas abkühlen. Sie sollte aber nicht aushärten. Fügen Sie nun die Senfmischung hinzu und verrühren alles, damit eine homogene Masse entsteht. Bei Bedarf können nun einige Tropfen eines ätherischen Öls hinzugefügt werden.

Schritt 4: Salbe abfüllen

Gießen Sie die Senfsalbe in einen sauberen Behälter oder ein Glas und lassen Sie sie aushärten. Sobald die Salbe abgekühlt ist, ist sie bereit für die Anwendung.


Tipp: Vor der großflächigen Anwendung sollte die selbstgemachte Senfsalbe immer erst auf einer kleinen Hautstelle ausgetestet werden. So können Hautirritationen vermieden werden.


Die DIY-Senfsalbe ist bis zu 12 Monate haltbar.

Alternative: Senfwickel

Senfwickel werden traditionell verwendet, um die Durchblutung zu fördern und Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Aus diesem Grund kommen sie vorwiegend bei Erkältungen, Bronchitis, Muskelkater oder rheumatischen Beschwerden zum Einsatz. Möglicherweise erweisen sie sich auch zur Vorbeugung von Cellulite als hilfreich. Hier ist eine Anleitung zur Herstellung von Senfwickeln.


Zutaten:

  • 2 Esslöffel gemahlene Senfsamen
  • Warmes Wasser
  • Ein sauberes Baumwolltuch oder ein Geschirrtuch
  • Ein Handtuch
  • Anleitung:
  • Beginnen Sie damit, die gemahlenen Senfsamen in eine Schüssel zu geben. Fügen Sie genug warmes Wasser hinzu, um eine dicke Paste zu bilden.

Legen Sie das Baumwolltuch auf eine flache Oberfläche, wie zum Beispiel einen Tisch und Sie die Senfpaste gleichmäßig auf dem Baumwolltuch. Stellen Sie sicher, dass die Paste nicht zu dünn und nicht zu dick ist, damit sie nicht durch das Tuch sickert und sich gut verteilen lässt.


Falten Sie das Baumwolltuch so, dass die Senfpaste bedeckt ist, und legen Sie es auf die betroffene Stelle. Zum Beispiel können Sie den Senfwickel bei Erkältungen oder Husten auf die Brust legen oder bei Muskelschmerzen auf die betroffene Muskelgruppe.


Bedecken Sie den Senfwickel mit einem Handtuch, um die Wärme zu halten und die Paste vor dem Austrocknen zu schützen.


Lassen Sie den Wickel etwa 10-15 Minuten lang auf der Haut. Überprüfen Sie regelmäßig, ob Hautreaktionen auftreten. Wenn ein unangenehmes Gefühl entsteht, sollte der Wickel sofort entfernt werden.


Nach dem Entfernen des Wickels sollte die Haut gründlich mit warmem Wasser abgewaschen werden.

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.