Cellulite oder Lipödem: An diesen 3 Unterschieden erkennt man es!
Redaktion, 31. August 2022
Lipödem oder Cellulite: Beides zeigt sich bei Frauen durch Dellen in der Haut.
Cellulite und ein Lipödem können sich recht ähnlich sehen. Vor allem im Anfangsstadium ist es für die Betroffenen oft schwer, Cellulite vom Lipödem zu unterscheiden. Während die Cellulite jedoch ein harmloses kosmetisches Problem ist, steckt hinter dem Lipödem eine chronische Krankheit, die oft mit einem großen Leidensdruck verbunden ist. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die beiden Probleme und woran man erkennt, ob es sich bei den Dellen um Cellulite oder Lipödem handelt.
Cellulite am Po loswerden: Dieses Hausmittel hilft
Fast jede Frau hat Cellulite und trotzdem ist sie für die meisten nach wie vor ein Grund, sich unwohl zu fühlen. Vermeintliche Maßnahmen und Methoden dagegen gibt es viele, doch nicht alle halten ihr Versprechen. Wie eine neue Entdeckung ergeben hat, kann sogar ein Hausmittel dabei helfen, die Cellulite am Po loszuwerden.
Cellulite oder Lipödem: An diesen 3 Unterschieden kann man es erkennen
Besteht der Verdacht eines Lipödems, sollte man dieses auf jeden Fall mit einem Arzt besprechen. Ob es sich um ein Lipödem oder Cellulite handelt, sollte man nicht über die Selbstdiagnose bestimmen. Oft ist es schwer, ein Lipödem von überschüssigem Fett bzw. Übergewicht abzugrenzen. Die Anhaltspunkte zeigen zwar erkennbare Unterschiede, Hautveränderungen sollten aber immer durch einen Arzt abgeklärt werden. So kann auch eine geeignete Behandlung eingeleitet werden.
Cellulite ist ein rein kosmetisches Problem, anders als beim Lipödem zeigen sich bei der Orangenhaut keine zusätzlichen Beschwerden wie z.B. Schmerzen.
Cellulite lässt sich durch Maßnahmen wie Sport, Massagen, Anti-Cellulite-Creme und eine gesunde Ernährung wirkungsvoll reduzieren. Gegen Lipödeme sind diese Maßnahmen hingegen zwecklos.
Cellulite fällt zu Beginn kaum auf. Die Dellen sind nur dann sichtbar, wenn man die Haut zusammendrückt. Das Lipödem fällt schon im Anfangsstadium durch die geschwollenen und verdickten Beine deutlich auf.
Cellulite oder Lipödem: Die Ursachen unterscheiden sich
Auch wenn die Cellulite auch zu den Begleiterscheinungen der Lipödeme zählen kann, stecken zwei unterschiedliche Entstehungsmechanismen dahinter.
Die Hauptursache der Cellulite ist ein geschwächtes Bindegewebe. Die Orangenhaut entsteht dann, wenn sich die Fettzellen in der Unterhaut durch das gitterförmige Bindegewebe nach oben drücken und so von außen als Erhebungen und Vertiefungen sichtbar werden. Befinden sich durch einen hohen Körperfettanteil mehr Fettzellen in der Unterhaut, ist es schwerer für das Bindegewebe, die Zellen zusammenzuhalten. Trotzdem ist Cellulite kein Zeichen für Übergewicht, auch schlanke Frauen können die charakteristischen Dellen an den Oberschenkeln und dem Po entwickeln. Ursache für eine Schwäche des Bindegewebes können unter anderem die Veranlagung, die Beschaffenheit der Haut, ein Östrogenüberschuss oder auch ein ungesunder Lebensstil sein.
Nicht zu verwechseln ist Cellulite mit Cellulitis - hier handelt es sich um eine Infektion der Unterhaut, meist ausgelöst durch Staphylokokken oder Streptokokken.
Im Unterschied dazu steckt hinter dem Lipödem kein schwaches Bindegewebe, sondern eine Fettverteilungsstörung, durch die es zu einer krankhaften Fettvermehrung mit Begleiterscheinungen wie Schmerzen und Druckempfindlichkeit kommt. Wie bei der Cellulite muss auch hier kein allgemeines Übergewicht vorliegen. Warum die Fettverteilungsstörung auftritt, ist unklar. Da sie größtenteils Frauen betrifft, geht man von hormonellen Ursachen aus.
Das Lipödem ist eine krankhafte und chronische Fettverteilungsstörung, die besonders die Beine betrifft. Auch an den Armen kann die übermäßige Ansammlung von Fettgewebe auftreten. Zu den Betroffenen zählen fast ausschließlich Frauen nach der Pubertät. Im Rahmen des Lipödems kommt es unter anderem zu Druckschmerzen, Blutergüssen und Spannungsgefühlen. Warum es zur Erkrankung kommt, ist nach wie vor nicht vollständig geklärt. Es wird aber vermutet, dass Hormone verantwortlich sind.
Lipödeme werden in drei Stadien unterschieden, die einen unterschiedlichen Schweregrad aufweisen. Eingeteilt werden sie anhand der sichtbaren Hautbeschaffenheit und anhand eines Tastbefundes.
Stadium 1: Die Hautoberfläche im ersten Stadium ist glatt. Das Unterhautfettgewebe ist verdickt, aber relativ gleichmäßig verteilt. In diesem Stadium wird das Lipödem oft mit einer Adipositas verwechselt.
Stadium 2: Im zweiten Stadium bilden sich sichtbare Knoten in der Fettstruktur. Die Haut ist nicht mehr glatt, stattdessen zeichnen sich Beulen, Unebenheiten und größere Dellen ab.
Stadium 3: Im letzten Stadium ist das Fettgewebe deutlich vermehrt und verhärtet. Es entstehen sichtbare Fettwülste, meist an den Oberschenkeln und Knien. Auch tiefe Furchen und Taschen entstehen.
Bis ein Lipödem als solches diagnostiziert wird, vergeht oft viel Zeit. Die Symptome sind oft nicht eindeutig, werden unterschiedlich stark wahrgenommen und ähneln anderen Erkrankungen. Die richtige Einordnung ist daher nicht einfach und für die betroffenen Frauen in der Regel ein langer Prozess.
Welche Symptome sind typisch für ein Lipödem?
Welche Symptome auftreten, hängt auch vom Stadium des Lipödems ab. Je weiter fortgeschritten die Fettverteilungsstörung ist, desto mehr Symptome zeigen sich für gewöhnlich. Zum Krankheitsbild des Lipödems gehören folgende Symptome:
Berührungs- und Druckempfindlichkeit sowie Schmerzen in den Beinen
Schwere Beine, Schwellungen im Laufe des Tages (Wassereinlagerungen), schnelle Erschöpfung
Neigung zu Blutergüssen, auch ohne Grund
Dellen, Wellen, Knötchen und Verdickungen der Haut, bis hin zur Wulstbildung
Proportionen an den Armen / Beinen passen nicht zum restlichen Körper (z.B. sogenannte Säulenbeine bei schlankem Oberkörper)
Symmetrisches Auftreten der Fettpolster an den Beinen und / oder Armen
Betroffene Areale fühlen sich dauerhaft kalt an
“Reiterhosen”
Cellulite
Normalerweise betreffen die extremen Fettansammlungen hauptsächlich die Beine, die Arme und die Hüfte. Demgegenüber sind die Füße und Hände frei von Symptomen.
Kann man ein Lipödem ertasten?
Charakteristisch für das Lipödem ist nicht nur die Optik, sondern insbesondere auch die Verhärtungen und Knötchen innerhalb der Haut. Schon im 2. Stadium der Krankheit lassen sich die Knoten in der Fettstruktur von außen ertasten. Auch die Druckempfindlichkeit an den Armen oder Beinen kann man durch das Ertasten feststellen. Das Ertasten reicht aber nicht aus, um ein Lipödem zweifelsfrei zu diagnostizieren.
Wie wird ein Lipödem behandelt?
Auch bei der Behandlung wird der Unterschied zwischen den beiden Erscheinungen deutlich. Wie eingangs bereits erwähnt, lässt sich die Orangenhaut mit einfachen Maßnahmen wie Sport, einer gesunden Ernährung oder Massagen sichtbar reduzieren. Demgegenüber sind diese Methoden bei der Fettverteilungsstörung erfolglos.
Lipödem-Patientinnen müssen sich in den meisten Fällen einer Fettabsaugung unterziehen. Das krankhafte Unterhautfett wird so dauerhaft entfernt. Insbesondere, wenn konservative Maßnahmen wie Kompressionsstrümpfe oder Physiotherapie die Beschwerden nicht nachhaltig lindern, ist eine Fettabsaugung der einzige Ausweg. Die Kosten werden nicht immer von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Dennoch ist die Liposuktion sehr effektiv, fast 25 % der Patientinnen benötigen im Anschluss keine Therapie mehr.
QUELLEN
Baumgartner, A., Hueppe, M. & Schmeller, W. (2016). Long-term benefit of liposuction in patients with lipoedema: a follow-up study after an average of 4 and 8 years. British Journal of Dermatology, 174(5), 1061-1067. DOI: 10.1111/bjd.14289
Buck, D.W. & Herbst, K.L. (2016). Lipedema: A Relatively Common Disease with Extremely Common Misconceptions.Plastic and Reconstructive Surgery - Global Open, 4(9). DOI: 10.1097/GOX.0000000000001043
Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.
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