Dehnungsstreifen am Oberschenkel: Wie kann man sie entfernen?
Dehnungsstreifen am Oberschenkel: Wie kann man sie entfernen?
Redaktion, 29. APRIL 2025
Dehnungsstreifen empfinden viele im Sommer als lästig
Dehnungsstreifen betreffen viele Menschen im Laufe ihres Lebens. Ob durch Schwangerschaft, schnelle Gewichtszunahme oder Wachstumsschübe: Die feinen Risse in der Haut sind zwar gesundheitlich unbedenklich, werden aber häufig als optisch störend empfunden. Obwohl sich ihre Entstehung nicht immer vollständig verhindern lässt, gibt es eine Reihe von Maßnahmen, mit denen das Hautgewebe gestärkt und das Risiko für Dehnungsstreifen deutlich reduziert werden kann. In diesem Artikel erfahren Sie, wie eine angepasste Hautpflege, eine gesunde Lebensweise und einfache Hausmittel helfen können, Dehnungsstreifen optisch zu reduzieren.
Cellulite am Po loswerden: Dieses Hausmittel hilft
Fast jede Frau hat Cellulite und trotzdem ist sie für die meisten nach wie vor ein Grund, sich unwohl zu fühlen. Vermeintliche Maßnahmen und Methoden dagegen gibt es viele, doch nicht alle halten ihr Versprechen. Wie eine neue Entdeckung ergeben hat, kann sogar ein Hausmittel dabei helfen, die Cellulite am Po loszuwerden.
Elastische Kollagenfasern sorgen normalerweise dafür, dass unser Bindegewebe stabil bleibt und zusammenhält. Doch bei starker Beanspruchung – etwa durch eine Schwangerschaft, Gewichtszunahme, schnelles Muskelwachstum oder schnelles Wachstum in der Pubertät – stoßen diese Fasern an ihre Belastungsgrenze und können reißen. Die ersten Anzeichen zeigen sich in Form feiner Risse, die rötlich oder violett erscheinen. Mit der Zeit verändern sich Farbe und Struktur der Dehnungsstreifen: Sie verblassen allmählich zu einem helleren Rosa und dann Weiß, wirken narbenartig und sind auf der Haut zu spüren. Die Gewebeveränderungen sind dauerhaft und nicht rückgängig zu machen.
Besonders häufig treten Dehnungsstreifen an Stellen auf, wo das Gewebe stark gedehnt wird – etwa an Brust, Bauch, Hüfte, Po, Oberschenkeln oder Oberarmen. Sie können sowohl Männer als auch Frauen betreffen – unabhängig von Alter oder Gewicht. Frauen sind allerdings häufiger betroffen, da ihr Bindegewebe von Natur aus weicher ist. Medizinisch nennt man Dehnungsstreifen Striae cutis distensae, kurz auch Striae. Auch wenn Dehnungsstreifen medizinisch unbedenklich sind, empfinden sie viele Betroffene als störend – vor allem aus ästhetischen Gründen. Doch es gibt Möglichkeiten, das Erscheinungsbild der Streifen zu mildern.
Dehnungsstreifen entstehen, wenn sich die Haut in kurzer Zeit stark dehnen muss. Dabei werden die elastischen Fasern der mittleren Hautschicht, der sogenannten Dermis, überlastet und reißen. Folgende Auslöser sorgen für Dehnungsstreifen:
Hormonelle Veränderungen
Neben Schwangerschaft und Pubertät können auch medizinische Hormonbehandlungen oder die langfristige Anwendung von Kortisonpräparaten die Hautstruktur negativ beeinflussen.
Schwangerschaft
Dehnungsstreifen treten in der Schwangerschaft auf, weil die Haut innerhalb relativ kurzer Zeit stark gedehnt wird – insbesondere am Bauch, an den Brüsten, Oberschenkeln und am Gesäß. Während das Baby im Mutterleib wächst, passt sich der Körper an die veränderten Bedingungen an. Dabei wird das Bindegewebe stark beansprucht. Gleichzeitig beeinflussen hormonelle Veränderungen die Hautstruktur: Das Hormon Cortisol, das in der Schwangerschaft vermehrt ausgeschüttet wird, schwächt die Elastin- und Kollagenfasern in der Haut. Diese Fasern sind jedoch ausschlaggebend für die Dehnbarkeit und Festigkeit des Gewebes.
Plötzliche Gewichtszunahme
Eine starke Gewichtszunahme – etwa durch ungesunde Ernährung, mangelnde Bewegung oder bestimmte Medikamente – belastet das Bindegewebe enorm. Die Haut kann nicht mehr ausreichend nachgeben, was zum Einreißen der Fasern führt.
Schnelles Muskelwachstum
Dehnungsstreifen können auch beim Krafttraining entstehen, wenn der Muskelaufbau sehr schnell erfolgt und die Haut nicht ausreichend Zeit hat, sich an das wachsende Volumen anzupassen. Besonders häufig treten sie an Schultern, Oberarmen, Brust oder Oberschenkeln auf – also an den Körperstellen, wo eine intensive Muskelzunahme stattfindet.
Wachstum in der Pubertät
Dehnungsstreifen treten während der Pubertät häufig auf, weil der Körper in kurzer Zeit stark wächst und sich verändert. In dieser Wachstumsphase kommt es zu einer schnellen Dehnung der Haut, insbesondere an Stellen wie Oberschenkeln, Hüften, Gesäß, Brüsten oder Rücken. Neben dem Längenwachstum spielt auch eine plötzliche Gewichtszunahme oder hormonelle Umstellung eine Rolle. Vor allem das Hormon Cortisol, das in der Pubertät vermehrt ausgeschüttet wird, kann die Elastizität des Bindegewebes herabsetzen – was die Entstehung von Dehnungsstreifen zusätzlich begünstigt.
Genetik
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die individuelle Beschaffenheit des Bindegewebes, was größtenteils genetisch bedingt ist. Wer von Natur aus ein schwächeres Bindegewebe hat, neigt eher zu Dehnungsstreifen. Die Elastizität und Stabilität der Haut ist zum Teil erblich bedingt. Wenn etwa die Mutter während ihrer Schwangerschaft Dehnungsstreifen entwickelt hat, besteht auch beim eigenen Körper ein erhöhtes Risiko.
Wie kann man Dehnungsstreifen am Oberschenkel entfernen?
Einmal entstanden, bleiben Dehnungsstreifen in der Regel dauerhaft sichtbar – es handelt sich um Narbengewebe, das sich nicht vollständig zurückbildet. Mit der Zeit können die Streifen zwar verblassen, doch ganz verschwinden sie meist nicht. Aus medizinischer Sicht sind Dehnungsstreifen völlig harmlos und schmerzlos. Dennoch empfinden viele Menschen sie als ästhetisch störend – vor allem, wenn sie im Anfangsstadium durch ihre rötlich-bläuliche Färbung stark auffallen. Dieses Unwohlsein kann das Selbstwertgefühl belasten und das tägliche Wohlbefinden einschränken. Mit folgenden Methoden kann man Dehnungsstreifen allerdings optisch reduzieren:
Pflegeprodukte: Viele Betroffene greifen zunächst zu Cremes, Ölen oder Salben. Zwar können diese das Hautbild verbessern, gegen bereits vorhandene Dehnungsstreifen sind sie jedoch nur begrenzt wirksam.
Lasertherapie: Eine der effektivsten Methoden zur Minderung von Dehnungsstreifen. Durch gezielte Lichtimpulse wird das Bindegewebe stimuliert, um neues Kollagen zu bilden. Meist sind mehrere Sitzungen erforderlich. Kostenpunkt ist ca. 300 € pro Behandlung – keine Kassenleistung.
Microneedling: Feine Nadeln durchdringen die oberste Hautschicht und regen so die natürliche Regeneration an. Das Verfahren kann professionell oder mit speziellem Roller auch zu Hause durchgeführt werden (max. 1x pro Woche). Besonders wirksam ist die Behandlung bei frischen Dehnungsstreifen.
Kryotherapie: Dabei wird das betroffene Gewebe gezielt mit flüssigem Stickstoff vereist und zerstört – ein Verfahren, das auch bei Warzen oder Narben eingesetzt wird.
Chemische Peelings: Zum Beispiel mit Trichloressigsäure. Diese dringen tiefer in die Haut ein als herkömmliche Peelings und regen Kollagen- sowie Elastinbildung an.
Mesotherapie: Injektion von Mikrodosen an Wirkstoffen in tiefere Hautschichten zur Förderung der Zellregeneration, Durchblutung und Gewebestraffung.
Lokale dynamische Mikromassage (LDM): Ein modernes Verfahren zur Förderung der Hautstraffung durch Mikro-Impulse, die gezielt auf das Bindegewebe einwirken.
Carboxytherapie: Hierbei wird CO₂ in die Haut injiziert, um die Durchblutung und Kollagenneubildung zu steigern.
Hausmittel: Wenn medizinische Behandlungen nicht infrage kommen oder Dehnungsstreifen nur leicht ausgeprägt sind, können folgende Hausmittel zur Linderung beitragen:
- Vitamin-A-Salbe: Fördert die Zellneubildung (nicht in Schwangerschaft oder Stillzeit anwenden!) - Vitamin-E-Creme: Unterstützt die Hautregeneration durch antioxidative Wirkung. - Pflegende Öle: Jojoba-, Mandel-, Sesam- oder Traubenkernöl stärken die Hautelastizität.
Wie kann man Dehnungsstreifen vorbeugen?
Dehnungsstreifen lassen sich nur begrenzt verhindern. Besonders in Lebensphasen wie einer Schwangerschaft oder während des Wachstums sind sie kaum vollständig zu vermeiden. Dennoch gibt es zahlreiche Maßnahmen, die die Hautelastizität fördern und das Risiko für Geweberisse deutlich verringern können.
Folgende Faktoren stärken das Bindegewebe und fördern die Durchblutung der Haut:
Wechselduschen mit kaltem Wasser regen die Durchblutung an und fördern die Hautelastizität.
Gesunde, vitaminreiche Ernährung versorgt die Haut mit essenziellen Nährstoffen. Besonders wichtig sind die Vitamine A und E, die in Karotten, Paprika, Nüssen, pflanzlichen Ölen oder Süßkartoffeln enthalten sind.
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mindestens zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßter Tee täglich) hält das Hautgewebe geschmeidig.
Regelmäßige Bewegung – insbesondere Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Joggen – stärkt das Bindegewebe und verbessert die Durchblutung.
Ein gut sitzender BH stützt bei Frauen das Brustgewebe und kann Hautüberdehnungen an der Brust vorbeugen.
Zupf- und Trockenbürstenmassagen regen die Mikrozirkulation an und unterstützen die Hautpflege.
Pflegende Öle und Lotionen – etwa mit Aloe Vera, Senföl, Jojobaöl, Mandelöl oder Vitamin-E-Zusätzen – versorgen die Haut mit Feuchtigkeit und erhalten ihre Elastizität.
Ein kontrolliertes Gewicht beugt der Überdehnung der Haut vor, insbesondere in der Schwangerschaft oder während hormoneller Umstellungen.
Fazit
Dehnungsstreifen sind ein vollkommen natürliches Erscheinungsbild, das weder gefährlich noch selten ist – und dennoch oft als kosmetisches Problem wahrgenommen wird. Zwar lassen sich Hautrisse nicht immer vermeiden, doch mit gezielter Pflege, einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung kann man das Auftreten der feinen Narben vermeiden. Und auch bestehende Streifen lassen sich auf diese Weise optisch mildern. Wichtig ist: Geduld, Konsequenz und konsequente Hautpflege zahlen sich langfristig aus.
Lokhande AJ, Mysore V. Striae Distensae Treatment Review and Update. Indian Dermatol Online J. 2019 Jul-Aug;10(4):380-395. doi: 10.4103/idoj.IDOJ_336_18. PMID: 31334056; PMCID: PMC6615396.
Lina Mattern
Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.