Oberschenkel, Hüfte, Po oder auch der Bauch sind von einer dellenartigen Hautstruktur gezeichnet? Dann ist das ein klarer Fall von Cellulite. Aufgrund des Erscheinungsbildes wird sie auch häufig als Orangenhaut bezeichnet.

Die Unebenheiten sind besonders gut sichtbar, wenn man die Haut zwischen zwei Fingern zusammendrückt. Bei den betroffenen Körperstellen handelt es sich vor allem um Bereiche, in denen sich leichter Fett ansammelt und das Bindegewebe schwächer ist. Cellulite ist nicht immer gleich stark ausgeprägt. Bei manchen sieht man es mehr, bei anderen fällt es nicht sofort auf. Oft ist das Hautbild im Ruhezustand glatt, während die Dellen erst bei bestimmten Licht oder Anspannung auffallen. Die Schwere der Dellen kann man in 3 Stufen unterteilen:

Zuerst möchten wir klarstellen, dass Cellulite nichts ist, für was sich die Frau schämen muss. Das Auftreten ist völlig natürlich und betrifft mit 80-90% den Großteil aller Frauen. Entgegen manchen Bedenken ist Cellulite auch kein Symptom einer Krankheit, sondern hat nur etwas mit den Eigenschaften des Bindegewebes und der Haut zu tun.

Viele sind der Meinung, dass Cellulite das Fitnesslevel der jeweiligen Person widerspiegeln würde. Die Orangenhaut hat jedoch nichts mit Alter, Gewicht oder der Fitness zu tun. Dass hauptsächlich Frauen unter dem ungeliebten Hautbild leiden, liegt an der Struktur des Bindegewebes. Dieses ist bei Männern netzartig und somit stabiler geformt als das parallel verlaufende Gewebe der Frauen. Somit können sich Fettzellen, von denen Frauen ungefähr doppelt so viele haben wie Männer, leichter von unten durch das Bindegewebe drücken. Und das kann bei schlanken Beinen und trainierten Körpern genauso der Fall sein, wie bei älteren oder molligeren Frauen.

Die Ursache der Ausprägung von Cellulite liegt hauptsächlich in der Veranlagung. Wie stabil das Bindegewebe ist, wird einem vererbt. Wenn sich Cellulite also trotz hartem Training an einigen Körperstellen abzeichnen sollte, muss man nicht zwangsweise seine Art zu trainieren oder seinen allgemeinen Lebensstil in Frage stellen.

Wenn Cellulite also genetisch veranlagt ist, ist es dann egal, ob man etwas dagegen macht? Diese Frage stellen sich viele Frauen, die nach dieser Erkenntnis erst einmal frustriert sind, da die Bemühungen umsonst zu sein scheinen. Doch nur weil Cellulite nicht vollständig verhindert werden kann, heißt es nicht, dass man das Hautbild nicht trotzdem verbessern und die Dellen minimieren kann. Diese vorbeugende Maßnahmen können helfen, selbst wenn man bereits schlanke Beine hat:

Das Ziel von Massagen gegen Cellulite ist es, die Durchblutung zu fördern und den Stoffwechsel anzukurbeln. Wird die Haut mit mehr Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, stärkt das das Bindegewebe, was die Haut glatter erscheinen lassen kann. Dafür gibt es verschiedene Techniken, die angewendet werden können. Professionelle Behandlungen bedienen sich oft an der Schröpf- oder Saugpumpenmassage, die die Haut um das Bindegewebe herum anregt. Alternativ bieten viele Kosmetikstudios oder Physiotherapeuten auch Lymphdrainagen an. Wer lieber selbst Hand anlegt, kann sich mit einer Trockenbürste oder Faszienrolle helfen. 

Fettreiche Nahrung begünstigt die Entstehung und Verbreitung der Dellen auf den Oberschenkeln und sonstigen Körperstellen. Auch weißes Mehl oder Genussmittel wie Süßigkeiten, Alkohol oder Kaffee sorgen dafür, dass das Gewebe übersäuert und vermehrt Cellulite entsteht. Um Cellulite vorzubeugen, eignen sich stattdessen basische Lebensmittel, wie frisches Obst und Gemüse oder Vollkornprodukte. Gesundheitsexperten raten zum Verzehr von Paprika, Erdbeeren oder Kiwis aufgrund ihres hohen Gehalts an Vitamin C. Viel Wasser zu trinken hilft dem Körper dabei, Giftstoffe loszuwerden und zu entschlacken. Außerdem lassen 2-3 Liter Wasser am Tag die Haut schön prall wirken.

Von radikalen Diäten ist abzuraten, da sie das Bindegewebe dadurch nur noch schwächer wird. Für die optimalen Ergebnisse hilft nur eine langfristige Anpassung der Ernährung.

Regelmäßig Sport treiben, strafft die Muskeln und fördert die Durchblutung. Wer bereits dünne Beine hat, hat das entweder der Genetik oder genügend Training zu verdanken. Sollte man bereits regelmäßig in Bewegung sein, macht man am besten genauso weiter. Ansonsten eignen sich für Beginner Sportarten wie Radfahren, Laufen oder Schwimmen, um in das Training reinzukommen. Solche Cardio-Workouts regen die Fettverbrennung an und fördern den Lymphfluss. Krafttraining hingegen baut Muskeln auf, die die darüberliegende Haut straffen. 

Kälteanwendungen wie Wechselduschen, kalte Duschen oder Eisbaden können sich positiv auf die Haut auswirken und das Erscheinungsbild von Cellulite verbessern. Der plötzliche Kältereiz führt zu einer Verengung der Gefäße (Vasokonstriktion), gefolgt von einer anschließenden Erweiterung (reaktive Hyperämie). Dieser Temperaturwechsel fördert die Durchblutung und verbessert die Blutzirkulation, was die Haut elastischer und straffer erscheinen lassen kann. Gleichzeitig trainieren solche Kälteanwendungen das Herz-Kreislauf-System und regen den Stoffwechsel an, wodurch Stoffwechselprodukte besser abtransportiert werden können. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn Kälteanwendungen in eine ganzheitliche Routine eingebettet werden, die auch eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und eine gesunde Lebensweise umfasst.

Wenn Cellulite bereits sichtbar ist und durch vorbeugende Maßnahmen nicht weniger wird, bieten professionelle Behandlungen gezielte Ansätze, um das Erscheinungsbild der Dellen zu reduzieren. Diese Methoden konzentrieren sich auf die Verbesserung der Hautstruktur, die Förderung der Durchblutung und das Straffen des Bindegewebes. Bei den gängigsten Optionen lassen sich einige Unterschiede in der Herangehensweise feststellen:

Lymphdrainage, ob manuell oder maschinell durchgeführt, fördert den Abtransport von Flüssigkeitsansammlungen und Giftstoffen im Gewebe. Dadurch können Schwellungen gemindert und das Hautbild sichtbar geglättet werden.

Auch als LPG-Massage bekannt, wirkt ein spezielles Massagegerät gezielt auf die Hautoberfläche ein, stimuliert die Durchblutung und unterstützt den Abbau von Fettdepots. Dadurch kann die Haut straffer und ebenmäßiger wirken.

Diese Methode nutzt Radiowellen, um Wärme gezielt ins tieferliegende Gewebe zu leiten. Dadurch wird die Kollagenproduktion angeregt, was zu strafferer Haut und einer verbesserten Elastizität des Bindegewebes führt.

Die Wirksamkeit professioneller Behandlungen kann individuell variieren. Für beste Ergebnisse sollte eine Behandlung regelmäßig durchgeführt werden. Oft ist eine Kombination aus mehreren Methoden und die zusätzliche Anwendung von Anti-Cellulite-Cremes sinnvoll.

Cellulite ist mit Sicherheit kein Zeichen für mangelnde Fitness oder einen ungesunden Lebensstil. Die meisten Frauen kämpfen aufgrund ihrer Genetik mit dem rein kosmetischen Problem. Man selbst ist aber trotzdem nicht ganz machtlos. Mit etwas Disziplin kann man das Erscheinungsbild von unschönen Dellen reduzieren. Dafür ist eine Kombination aus der richtigen Ernährung, regelmäßiger Bewegung und weiteren Methoden notwendig. Zusätzlich kann es nicht schaden, auf die richtige Hautpflege zu achten, die zu einer ebenen Haut verhelfen kann.