Redaktion, 13. SEPTEMBER 2022 | AKTUALISIERT AM 30. JANUAR 2024
Bei Cellulite wollen viele Frauen nur eins: Sie möglichst schnell loswerden.
Wenn der Sommer oder der langersehnte Urlaub vor der Tür steht, ist die Vorfreude groß. Doch oft wird die Vorfreude beim Blick in den Spiegel getrübt - denn die eigene Figur erscheint plötzlich gar nicht mehr bikinireif. Es sind vor allem die Dellen an Oberschenkel und Po, die für Unsicherheit sorgen und am besten so schnell wie möglich wieder verschwinden sollen. In einer Welt, die von Schönheitsidealen geprägt ist, wird die Suche nach effektiven Methoden zur Bekämpfung von Cellulite zu einer regelrechten Mission für viele Menschen. Wenn also nicht mehr viel Zeit bleibt, müssen schnelle Tipps für eine straffe Haut her. Doch kann man wirklich innerhalb einer Woche Cellulite erfolgreich bekämpfen? In diesem Artikel gehen wir der Frage auf den Grund, beleuchten mögliche Ursachen von Cellulite und präsentieren realistische Ansätze, um dem lästigen Hautproblem nachhaltig entgegenzuwirken. Erfahren Sie, warum schnelle Lösungen möglicherweise nicht die beste Option sind und welche Maßnahmen Ihnen langfristig zu einer strafferen Haut verhelfen können.
Cellulite am Po loswerden: Dieses Hausmittel hilft
Fast jede Frau hat Cellulite und trotzdem ist sie für die meisten nach wie vor ein Grund, sich unwohl zu fühlen. Vermeintliche Maßnahmen und Methoden dagegen gibt es viele, doch nicht alle halten ihr Versprechen. Wie eine neue Entdeckung ergeben hat, kann sogar ein Hausmittel dabei helfen, die Cellulite am Po loszuwerden.
Wie bei vielen anderen Sorgen und Problemen haben viele Frauen auch bei Cellulite das Gefühl, allein zu sein. Doch eigentlich ist das Gegenteil der Fall, denn Cellulite betrifft im Erwachsenenalter fast jede Frau - 90 Prozent, um genau zu sein. Deshalb dürfte der Inhalt des Artikels viele Frauen interessieren.
Cellulite ist das Resultat von schwachem Bindegewebe. Das kann als Bindegewebsschwäche angeboren oder aber im Laufe des Lebens erworben worden sein, z.B. aufgrund des Alters, eines ungesunden Lebensstils oder aufgrund von Übergewicht.
Männer sind seltener betroffen und der Grund dafür ist der geschlechtsspezifische Aufbau des Bindegewebes. Charakteristisch für Cellulite sind Dellen an Stellen wie den Beinen, den Armen, dem Po oder dem Bauch. Da die Haut dann eine unebene Oberfläche hat, wird sie auch Orangenhaut genannt.
Wie entsteht Cellulite?
Die Haut setzt sich aus mehreren Schichten zusammen und der Großteil des Bindegewebes befindet sich in der Lederhaut, also in der mittleren Hautschicht. Eine straffe Körperhaut ist dem Kollagengerüst in dieser Hautschicht zu verdanken. Ein enges Geflecht aus Kollagensträngen, stabilisiert die Hautschichten und ist für deren Festigkeit und Spannkraft verantwortlich. Ein dichtes Kollagennetz sorgt dafür, dass Gefäße und Fettgewebe an Ort und Stelle gedrückt werden und keine Unebenheiten auf der Hautoberfläche verursachen.
Während die Kollagenstränge in der weiblichen Haut parallel zueinander verlaufen, sind sie in der männlichen Haut über kreuz angeordnet.
Im Laufe der Zeit wird die Stabilität des Kollagengeflechts durch innere und äußere Einflüsse geschwächt und das Strukturprotein wird abgebaut. Im weiblichen Bindegewebe führt das dazu, dass die Abstände zwischen den Kollagensträngen sich vergrößern und Zwischenräume entstehen. Diese Lücken äußern sich in einer schlaffen Haut und ermöglichen es dem Unterhautfettgewebe, aus der tiefsten Hautschicht nach oben durchzubrechen. Das Fett zwängt sich durch die Zwischenräume in der Lederhaut und zeichnet sich als hügelige Hautoberfläche ab - die Cellulite.
Bei Männern passiert das aufgrund der überkreuzten Kollagenstruktur nicht - außer es liegt Übergewicht vor. Bei einem hohen Körperfettanteil kann auch ein Mann sichtbare Cellulite entwickeln.
Wo kann Cellulite überall auftreten?
Cellulite ist den meisten als Problem im Bereich der Beine und des Pos bekannt. Betrachtet man die Entstehung der Dellen genauer, so wird klar, dass Cellulite eigentlich überall dort entstehen kann, wo größere Fettansammlungen entstehen.
Cellulite am Oberschenkel und Po
Am häufigsten tritt Cellulite im Bereich der Beine bzw. Oberschenkel und am Po auf. Der Grund hierfür ist ganz einfach: In diesem Bereich des Körpers befinden sich bei einer Frau von Natur aus mehr Fettzellen. Wenn überschüssiges Fett vorhanden ist, dann setzt es sich außerdem bevorzugt an den Oberschenkeln, der Hüfte und dem Po an. Die Fettverteilung ist hormonell bedingt. Ist das Bindegewebe nun geschwächt, gelangt das Fettgewebe nach oben und es entsteht Cellulite.
Cellulite am Bauch
Auch der Bauch ist eine bekannte Problemzone bei Cellulite. Dellen am Bauch sind aber nicht nur ein Frauenproblem, sondern häufig auch bei Männern zu finden. Am Bauch, vor allem am Unterbauch und Hüfte, häuft sich bei Frauen hormonell bedingt schnell weißes Fett an. Das Bindegewebe in diesem Bereich wird bei vielen Frauen z.B. durch Schwangerschaften extrem stark strapaziert. Das führt dazu, dass sich die Beschwerden über Cellulite am Bauch nach einer Geburt häufen.
Das Fettverteilungsmuster beim Mann ist hormonell bedingt sehr bauchlastig (Apfeltyp). Überschüssiges Fett sammelt sich im gesamten Bauchraum und durch den ungesunden Lebensstil ist auch sein Bindegewebe nicht mehr strapazierfähig. Das Fett bahnt sich seinen Weg an die Hautoberfläche und verursacht Cellulite.
Cellulite an den Armen
Die Entstehung von Cellulite an den Armen oder im Oberarmbereich resultiert nicht nur aus den gängigen Ursachen, sondern häufig auch aus einem Rückgang der Muskelmasse in diesem Bereich. Der Verlust an Muskelvolumen schwächt das Bindegewebe, was zu lokalen Fettansammlungen führen kann. Zusätzlich kann eine Beeinträchtigung des Lymphsystems im Bereich der Arme als Ursache für Cellulite auftreten. Die verminderte Muskulatur in den Armen beeinträchtigt zunehmend das Lymphsystem, was zu lokalen Stauungen führen kann. Diese Stauungen werden oft durch Kleidung begünstigt, die nun gezielt auf das weiche Gewebe drückt.
Cellulite ist nicht nur ein Problem bei Menschen mit Übergewicht. Auch ohne einen hohen Fettanteil im Körper kann sich die Orangenhaut an den Oberschenkeln, Armen und am Po ausbreiten. Abgesehen von einem erschlafften Bindegewebe können auch Wassereinlagerungen die Dellen in der Haut verursachen.
Wassereinlagerungen (Ödeme) sind eine Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe. Dabei handelt es sich um Wasser, das aufgrund von Überdruck in den Gefäßen oder aus den Lymphbahnen austritt und sich anstaut. Die Ansammlung der Flüssigkeit führt zu sichtbaren und spürbaren Schwellungen im Gewebe. Cellulite entsteht dadurch zwar nicht, allerdings können die Wassereinlagerungen die Dellen in der Haut verstärken. Diese Form wird auch wässrige Cellulite genannt.
Cellulite durch Wassereinlagerungen ist vor allem in der Schwangerschaft ein Problem, aber auch bei einem gestörten Flüssigkeitshaushalt oder bei Durchblutungsstörungen. Wichtig hierbei ist, dass man die Cellulite eindeutig von einem Lipödem bzw. Lymphödem abgrenzt. Denn während Cellulite-Dellen durch Wassereinlagerungen meist von selbst wieder verschwinden, müssen krankhafte Veränderungen medizinisch behandelt werden.
Cellulite bekämpfen in 1 Woche? 4 Tipps für eine straffere Haut
Cellulite ist vollkommen ungefährlich und in jeder Altersgruppe vertreten. Das bedeutet natürlich nicht, dass man sich mit den Dellen in der Haut zufriedengeben muss. Klar ist, dass eine stark ausgeprägte Cellulite - insbesondere im Alter - nicht mehr vollständig verschwindet. Auch der Zeitraum von einer Woche ist viel zu kurz, um fortgeschrittene Cellulite zu beseitigen. Allerdings kann in 1 Woche der Grundstein für Routinen zur Straffung der verbeulten Haut gelegt werden, sodass in mehreren Wochen Ergebnisse sichtbar werden.
1. Sport
Bewegung und Muskelaufbau spielen eine wichtige Rolle bei der Linderung von Cellulite. Orangenhaut ist vor allem bei Menschen mit einem hohen Körperfettanteil weit verbreitet. Vor allem im jungen Erwachsenenalter ist die Ursache für Cellulite selten ein Kollagenabbau im Bindegewebe. Der einfachste Weg, die Dellen zu reduzieren, ist daher Sport.
Am besten eignet sich Kraftsport. Hierbei werden die Muskeln mit Hilfe von Gewichten aufgebaut. Regelmäßige Trainingseinheiten und Steigerungen des Gewichts und der Wiederholungen tragen zu einer stärkeren Muskulatur bei und bilden Volumen unter der Haut auf. Die Muskeln bilden so ein Polster, dass zu einer strafferen Haut beiträgt. Vor allem Anfänger sehen recht schnell erste Ergebnisse im Muskelaufbau. Gleichzeitig wird beim Krafttraining überschüssiges Fettgewebe über den Muskeln verbrannt.
Noch bessere und schnellere Ergebnisse erzielt man mit der Kombination aus Kraftsport und Ausdauersport. Cardio-Einheiten stärken Muskeln und Gewebe und tragen langfristig zu einem gesunden Fettstoffwechsel bei. Weniger überschüssiges Fett bedeutet ein geringeres Risiko für Cellulite.
2. Kälte
Es mag im ersten Moment verrückt klingen, doch Kälte kann bei Cellulite wahre Wunder bewirken - und das in recht kurzer Zeit.
Cellulite entsteht, wenn weißes Fettgewebe durch das Kollagengeflecht quillt. Das Fettgewebe besteht aus weißen Fettzellen und gilt als ungesundes Fettgewebe. Es handelt sich dabei um Fettdepots, die aus einem Energieüberschuss entstanden sind. Das überschüssige Fett bei Übergewicht besteht aus weißem Fettgewebe. Neben dem weißen Fett gibt es auch braunes Fett. Braunes Fettgewebe besteht aus braunen Fettzellen. Die Besonderheit daran: Braunes Fett ist gesundes Fett und verbrennt zur Wärmeerzeugung Energie. Und mit Hilfe von Kälte kann weißes Fett in braunes Fett umgewandelt werden.
Mit Hilfe einer Kältetherapie, auch Kryolipolyse genannt, lassen sich in relativ kurzer Zeit sichtbare Erfolge erzielen. Dies wurde anhand einer Studie festgestellt. Damit können gezielt Depots aus weißen Fettzellen umgewandelt und gewissermaßen aufgelöst werden. Wem das Geld für Cellulite-Behandlungen fehlt, kann auch von Zuhause aus nachhelfen. Für Zuhause kann man Wechselduschen bzw. eiskalte Beinduschen in die Duschroutine aufnehmen.
3. Zupfmassagen
Eine gut durchblutete Haut ist eine gesunde Haut. Damit die Kollagene in der Haut möglichst lange intakt bleiben, ist eine ausreichende Sauerstoffzufuhr und die Versorgung mit essentiellen Nährstoffen wie z.B. Vitamin C über die Blutgefäße wichtig. Die Durchblutung lässt sich nicht nur mit Wechselduschen und kalten Beinduschen anregen, sondern auch mit kräftigen Zupfmassagen.
Bei der Zupfmassage werden mit Daumen und Zeigefinger Hautröllchen gegriffen und mit leichtem Druck nach oben gezupft. Mit diesem Griff wird Hautpartie für Hautpartie massiert. Die Zupfmassage kann unangenehm sein, sollte aber nicht schmerzhaft werden. Mit ein wenig Öl kann diese Art der Massage etwas angenehmer gestaltet werden.
Das Zupfen, Drücken und Ziehen der Haut regt die Durchblutung im Bindegewebe an, sodass die Versorgung der Haut mit Nährstoffen verbessert wird. Das trägt zur Elastizität und Straffheit der Haut bei und leichte Dellen auf den Oberschenkeln und dem Po können reduziert werden. Einen noch besseren Effekt erzielt man dabei mit kollagenstimulierenden Wirkstoffen oder Salben wie der Senfsalbe. Sie unterstützt die Umwandlung der weißen Fettzellen in braune Fettzellen und kann so die Haut glätten.
4. Trockenbürsten
Eine Alternative bzw. Abwechslung zu den Zupfmassagen ist das Trockenbürsten. Es handelt sich hierbei um eine Praktik aus der ganzheitlichen Ayurveda-Medizin. Das Trockenbürsten ist ebenfalls eine Art der Massage, allerdings kommen hierbei nicht die Finger, sondern eine Bürste zum Einsatz. Dabei werden die von Cellulite betroffenen Areale bzw. die gesamten Beine von unten nach oben in langen Strichen bzw. in kreisenden Bewegungen “ausgebürstet”.
Trockenbürsten öffnet die Poren und fördert die Durchblutung im Bindegewebe. Dadurch kann die körpereigene Kollagenbildung unterstützt werden. Zugleich wird durch die Bürstenmassage das Lymphsystem angeregt. Wassereinlagerungen, die zu wässriger Cellulite führen können, werden minimiert. Außerdem werden Schlackestoffe und freie Radikale, die dem Bindegewebe schaden können, schneller abtransportiert. Mit dieser Technik lassen sich bereits nach wenigen Wochen der regelmäßigen Anwendung sichtbare Ergebnisse erzielen.
Fazit
Die Bekämpfung von Cellulite in nur einer Woche mag zwar ein verlockendes Versprechen sein, doch die Realität zeigt, dass nachhaltige Veränderungen Zeit und Engagement erfordern. Cellulite ist ein komplexes Phänomen, das durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird, darunter Genetik, Lebensstil und Ernährung. Statt nach kurzfristigen Lösungen zu suchen, sollten wir einen realistischen Ansatz verfolgen, der auf langfristigen Veränderungen basiert. Bei Cellulite geht es den meisten Betroffenen darum, die unschönen Dellen in der Haut möglichst schnell und unkompliziert loszuwerden. Vor allem dann, wenn man sich in der eigenen Haut unwohl fühlt und der Sommerurlaub vor der Tür steht. Fakt ist, dass Cellulite nicht über Nacht kommt und auch nicht über Nacht verschwindet. Es ist unrealistisch, die Vertiefungen in der Haut in nur 1 Woche loszuwerden. Allerdings gibt es einfache Routinen und Techniken, die in 1 Woche und darüber hinaus in den Alltag integriert werden können, um die Cellulite zu verringern. Dazu gehören vor allem der Muskelaufbau über Kraftsport, Bürsten- und Zupfmassagen sowie Wechselduschen. Umso länger diese Methoden angewendet werden, desto stärker wird der Erfolg sichtbar und die Cellulite wird reduziert.
Haben Sie weitere Tipps, wie man Cellulite schnell loswerden kann? Schreiben Sie uns gerne einen Kommentar!
QUELLEN
Peter W. Gündling: Mit kaltem Wasser gegen Alterungsprozesse – „Anti-Aging“ mit Hydrotherapie nach Kneipp. 2019.
Margit Rüdiger: Die BBP-Box. 2005.
D Hexsel, R Mazzuco: Cellulite. 2013.
Natalja Felsing
Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.
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